Stellungnahme zu Moria

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Das Recht auf ein würdiges Leben ist ein Menschenrecht und kein Privileg!

Für Menschen auf der Flucht, wie die, die in auf der griechischen Insel Lesbos im Flüchtlingslager Moria
Schutz suchten, ist ein würdiges Leben das Ziel, aber werden sie es erlangen? In Moria begann für die
Menschen ein erneuter Kampf ums Überleben unter katastrophalen Zuständen. Diese Geschehnisse machen
erneut deutlich, dass die Abschottungspolitik Europas Menschen in Not schutzlos lässt.
Das darf nicht die Antwort Europas sein! Es müssen langfristige Lösungsansätze für alle Menschen auf der
Flucht gefunden werden, wie eine humane Politik für alle Flüchtende zu finden und das Problem am Entstehungsort
anzugehen. Der erste Schritt muss jetzt sein, das Elend in den Flüchtlingslagern zu beenden.
Statt sie zu überfüllen, müssen sie evakuiert werden!

Die AG Rassismuskritik des BDAJ Bayern schreibt zur aktuellen Lage folgendes:

Auch in Moria gilt: Der Mensch steht im Mittelpunkt!

Dass die europäische Migrationspolitik menschenunwürdige Zustände erzeugt, ist seit Jahren bekannt.
Gegenwärtig wird das Mittelmeer zum größten Friedhof der Welt, die Zustände in den zahlreichen Lagern
griechischer Inseln sind entsetzlich, dazu kommt Gewalt vor Ort und illegale Abschiebungen an den Toren
Europas.

Auch das Flüchtlingslager Moria auf der Insel Lesbos, galt als besonders überfüllt und erzeugte mehr als
schlechte Bedingungen für Menschen. Obwohl es nur für 2.800 Personen konzipiert war, lebten dort im
März 2020 ca. 20.000 Menschen. Zum Zeitpunkt des Brandes Anfang September, lebten dort mehr als
12000 Menschen. Moria wurde schon vor dem Brand zum Symbol der gescheiterten europäischen Migrationspolitik
und zeigt auf wie Europa mit geflüchteten Menschen umgeht.

Moria ist abgebrannt. Das Feuer wurde von starken Winden angefacht, das Lager brannte dabei fast völlig
ab. Das bedeutet für mehr als 12000 Menschen die Obdachlosigkeit, außerdem ist die Versorgung dieser
Menschen mit Grundbedürfnissen wie Wasser und Nahrung nicht mehr gewährleistet.

Moria liegt in Asche, genauso wie die humanistischen Werte der EU. Die EU-Migrationspolitik darf nicht
mehr mit der Abschreckung und Einschüchterung von Menschen, die Hilfe und Schutz suchen, begründet
werden. Es wird deutlich, damit wird nur noch mehr Elend erzeugt und universelle Menschenrechte sind
sichtbar nicht existent.

Mit dem Brand in Moria kam eine Solidaritätswelle in ganz Europa auf. Einige Städte und Gemeinden
innerhalb der EU haben ihre Bereitschaft zur Aufnahme von geflüchteten Menschen gezeigt. Weitergehend
demonstrieren zivilgesellschaftliche Initiativen und Bewegungen in 45 Städten in Deutschland und
in einigen anderen europäischen Städten, für die vollständige Evakuierung der griechischen Lager und vor
allem der Menschen auf Lesbos. Der politische Wille den Menschen einen Ausweg aus dieser Situation zu
ermöglichen bleibt jedoch aus.

Wir fordern die europäische und deutsche Politik auf diese menschenunwürdigen Zustände umgehend zu
beenden. Wir haben Platz! Evakuiert die Lager!

Köln, den 18.09.2020
Bund der Alevitischen Jugendlichen in Deutschland e.V.

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Stellungnahme Moria